Projekte
Das Projektgebiet
Frankfurt am Main
Die Stadt Frankfurt am Main hat seit einigen Jahren mit hohen Temperaturen zu kämpfen. Dies liegt nicht nur an den Auswirkungen des Klimawandels, sondern hat noch eine weitere Ursache: Die Vielzahl an Datencentern, die in der Stadt errichtet wurden sind ein weiterer signifikaner Grund. In diesen Datencentern wird durch Rechenprozesse Wärme erzeugt, welche durch Kältemaschinen ungenutzt an die Umgebung abgegeben wird. Ein großer Rechenzentrumbetreiber in Frankfurt am Main möchte nun seine Wärmeemissionen sinnvoll nutzen und hat demenentprechend die Firma AS Enterprise Engineering mit der Entwicklung eines Konzeptes beauftragt. Mit diesem Konzept sollen bestehende Gebäude mit der anfallenden Abwärme beheizt werden. Das Rechenzentrum stellt hierfür die Abwärme kostenlos zur Verfügung. Diese erhalten dafür eine geringere Temperatur ihres Kühlwassers. Über diese Vorteile für die Beteiligten erhofft man sich eine hohe Abnehmeranzahl.
Die ersten Projekte für ein Niedertemperaturwärmenetz sind hierfür in Frankfurt-Gallus und Frankfurt-Griesheim in Planung.
Das Niedertemperaturwärmenetz Frankfurt-Gallus
Im Frankfurter Stadtteil Gallus wurde das Konzept so modifiziert, dass das Netz in verschiedenen Stufen erweitert werden kann und 2 verschiedene RZ-Betreiber die Abwärme mit unterschiedlichen Temperaturen in das Netz einspeisen können.
Zunächst sollen nur die unmittelbaren Anrainer an die Abwärme des Rechenzentrums angeschlossen werden. Die besondere Herausforderung besteht darin, einen Trassenweg zu finden, da das Gebiet zum großen Teil mit einer konventionellen, fossilen Fernwärmeversorgung mit Temperaturen weit über 90 °C erschlossen ist und der verfügbare Platz in der Straße für zusätzliche Leitungen begrenzt ist.
Das Niedertemperaturwärmenetz Frankfurt-Griesheim
Ein weiteres Niedertemperaturwärmenetz wird in Frankfurt-Griesheim errichtet. Dort soll über mehrere Phasen die Auskopplung der Abwärme von drei Rechenzentren erfolgen. Die drei Rechenzentren werden bei Vollauslastung in einigen Jahren genug Abwärme liefern um nahezu den ganzen Stadtteil zu beheizen.
Im ersten Schritt wird mit der Abwärme eines Rechenzentrums das erste Anschlussgebiet um Griesheim-Nord erschlossen. In den darauffolgenden Phasen wird mit der Abwärme der nächsten beiden Rechenzentren weitere Gebiete in Griesheim-Mitte erschlossen. Mit steigender verfügbarer Abwärme kann sukzessiv ein immer größeres Stadtgebiet erschlossen werden und sowohl die bereits erschlossenen Gebiete ausgeweitet werden, als auch neue Gebiete angeschlossen werden. Bei den Verbrauchern werden die vorhandenen fossilen Heizkessel durch Wasser-Wasser Wärmepumpen ersetzt. Die Verbraucher profitieren so von einer langfristig günstigen und vollkommen CO2-freien Wärmeversorgung.